BÜCKEBURG 2009

BÜCKEBURG 2009

1. Tag – 15.07.2009

Am 15. und 16. Juli 2009 hat der FCM im Rahmen eines Clubausflugs die Heeresfliegerwaffenschule (HFlgWaS) in Bückeburg besucht.

Insgesamt waren wir mit sechs Maschinen in Bückeburg. Gestartet wurde am 15. Juli 2009 um 9.00 Uhr (LT) von Aachen und der Dahlemer Binz. Schon die Anreise war ein besonderes Highlight, denn wir durften mit unseren Flugzeugen in ETHB landen.

Dort wurden wir bereits auf dem Vorfeld von Oberleutnant Hollmann begrüßt, der uns den weiteren Tag begleitete. 

Es folgte ein umfassender und sehr interessanter Vortrag vom S3 der Schule, Major Abendschein, zu Gliederung, Auftrag und Aufgaben der HFlgWaS. Diese ist neben der Ausbildung aller Hubschrauberpiloten der Bundeswehr auch für die Weiterentwicklung der Heeresfliegertruppe verantwortlich. Uns wurden die aktuellen Hubschrauber vorgestellt, an denen zur Zeit ausgebildet wird. Die Ausbildung findet in der heutigen Zeit nicht nur in der Luft statt; ein wesentlicher Bestandteil ist die Ausbildung im Simulator. Hierfür betreibt die HFlgWaS ein Simulatorzentrum, in dem die Piloten auch an das Fliegen unter widrigen Umständen herangeführt werden.

Nach dem Simulatorzentrum haben wir den Tower-Bereich mit Flug- und Wetterberatung sowie Anflugkontrolle und Radar besichtigt. Danach folgte eine eingehende Vorstellung des Transporthubschraubers CH-53 „am Objekt“. Der CH-53 wurde Ende der 60er Jahre in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um einen Lizenzbau der Firma Fokker des Sikorsky S-65. Dieses schon etwas ältere System wird durch Ertüchtigungsmaßnahmen bis in die 2020er Jahre weiter genutzt werden können. Die einfache Technik und die analogen Anzeigen entsprechen dabei dem, was wir von unseren Fliegern her kennen.

Mit der Vorstellung des EC 135 Eurocopter, der in der HFlgWaS zur Basisausbildung genutzt wird, haben wir dann die moderne Fliegerei kennengelernt. Der EC 135 war uns „äußerlich“ aus Aachen bekannt, wo er als ADAC-Rettungshubschrauber stationiert ist. Nun konnten wir uns diesen Hubschrauber im Detail ansehen. Hier bestimmen Monitore das Cockpit, Computer unterstützen und überwachen den Piloten in allen Betriebssituationen. Da die neu eingeführten Systeme wie Tiger und NH 90 auf ebensolcher Technik basieren, ist der EC 135 der ideale Einstiegshubschrauber für die angehenden Piloten. Damit haben wir mit dem EC 135 eine neue Welt des Fliegens kennengelernt.

Wir danken der HFlgWaS für die interessanten und umfassenden Einblicke, die wir mitnehmen durften. Diesen Dank haben wir auch vor Ort mit der Überreichung eines Bildes vom Flugplatz Aachen-Merzbrück (Günther Paulsen) sowie einem Grußwort von Oberst Ingo Gerhartz, Kommodore Jabo-Geschwader 31 „Boelcke“ (Nörvenich) durch unseren 1. Vorsitzenden Klaus Dickhörner Ausdruck verliehen. Ein weiteres Bild vom Flugplatz Merzbrück erhielt der stv. Schulkommandeur Oberst Joachim Plüss.

Im Anschluss an die Besichtigung der HFlgWaS ging es nach Bückeburg ins Hotel.

2. Tag – 16.07.2009

Am zweiten Tag des FCM-Ausflugs stand der Besuch des “Hubschraubermuseums Bückeburg” auf dem Programm.

Die Anfänge des Museums gehen auf das Jahr 1963 zurück, als erste Exponate in einigen Feldhäusern auf dem Gelände der HFlgWaS ausgestellt wurden und somit nur Angehörigen der Schule zugängig waren. Die ständige Zunahme an Exponaten und das immer größer werdende Interesse der öffentlichkeit daran führte 1971 zum Umzug der Ausstellung in den unter Denkmalschutz stehenden “Burgmannshof” (erbaut 1463) im Zentrum der Stadt. 1978 entschloss man sich, eine ca. 2000 qm große Halle anzubauen, da eine große Anzahl wertvoller Ausstellungsstücke im Freien stand.

Zu Beginn des Rundgangs unter Führung eines Museumsangestellten informierten ein Video bzw. maßstabsgerecht nachgebaute Drehflügler-Modelle (u.a. Helix von Leonardo da Vinci, Paul Cornu Nachbau) über Entstehung und Entwicklung des Helikopters. Danach ging es in den eigentlichen Ausstellungsbereich, der sich über zwei Etagen erstreckt, wobei zunächst die Repliken einer Focke- Wulf FW 61 (Hanna Reitsch flog damit 1938 in der Berliner Deutschlandhalle) bzw. eine Focke- Achgelis FA 330 “Bachstelze” ausgestellt sind. Ein gesonderter Bereich auf dieser Etage ist der Heeresfliegertruppe gewidmet ( zu sehen sind das Teilstück einer Alouette II, Modelle des NH-90 sowie des Tigers und Vitrinen mit Modellen aller aktuell bzw. früher eingesetzten Hubschraubertypen der Bundeswehr. Setzt man den Rundgang fort, so kann man sich anhand von Schautafeln und Querschnittsmodellen Wissenswertes über Materialien, Getriebe, Avionik etc. aneignen. Am Ende der Etage sind gut erhaltene Maschinen deutscher Produktion ausgestellt, wie z.B. Bölkow BO 102 und 103 oder MBB 105 und 108. In der unteren Etage stehen neben einer goldfarben lackierten Mil Mi-1 kleinere Typen wie Merkle SM-67 und Saunders- Roe “Skeeter”. Weitere Exponate in ausgezeichnetem Zustand sind hier u.a. Sikorsky S-58, Vertol V-43 (Fliegende Banane) und Kaman HH 43 “Husky”, der noch heute zu Lastarbeiten eingesetzt wird. Am Ende des Rundgangs sind ein Wagner “Rotorcar III” (dieses Gerät hatte sowohl eine Straßen- als auch eine Luftfahrtzulassung) und auch eine Reihe von Triebwerks- Schnittmodellen zu sehen.

Nach dem Museumsbesuch ergab sich die Gelegenheit, den gepflegten Park von Schloss Bückeburg zu besichtigen. Pünktlich um 14.30 (LT) wurden die FCMler von Kleinbussen der Bundeswehr zum Flugplatz gebracht, von wo alle Maschinen zwischen 15.00 und 15.15 (LT) zum Rückflug nach Merzbrück bzw. zur Binz starteten. Nach ca. 1,5 Stunden landeten alle wohlbehalten an ihrem Ziel.

An dieser Stelle sei Manfred Wnuck gedankt, der diesen Ausflug initiierte und hervorragend organisierte. Diese zwei Tag waren schön, interessant und lehrreich, es “stimmte” alles – selbst das Wetter. 

(CG/UN)